Über die Versöhnung als Wert

Heute ist der zweite Tag meiner Challenge “551”: 5 Tage 5 Zeichnungen, 1 Thema.

Als Thema für die Challenge habe ich mir meinen Wunsch nach Inspiration für Artikelideen rund um das Thema “Werte” ausgesucht. Mit diesen Artikeln möchte ich dich inspirieren und einladen, dich mit deinen eigenen Werten zu beschäftigen. Vielleicht bekommst du Lust, dir mein freebie herunterzuladen, das dir weiterhilft, wenn dir deine Werte einmal nicht so klar sind.

Gestern

Gestern hatte ich also ganz allgemein zu zeichnen begonnen und während das Bild entstand, zeigte sich ein Thema, das ich gerne genauer anschauen wollte.

Mit der heutigen Zeichnung knüpfe ich an das Thema von gestern an, das für mich aufgetaucht war: Die Versöhnung. Ich merke, dass ich bei diesem Thema noch nicht so klar bin, wie ich es mir wünsche.

Die Frage zur heutigen Zeichnung ist vielleicht sogar ein Ziel für mich: Etwas tiefer in den Wert der Versöhnung eintauchen, um im Idealfall freier schreiben zu können.

Los geht’s

Ich wähle heute ein anderes Vorgehen als gestern. Diesmal starte ich mit dem Zeichnen der Elemente, da das Thema für mich relativ klar gesetzt ist. Ich wähle drei Kreise für mich, für das Thema Versöhnung und natürlich für den Kontext “das Schreiben von Blogartikeln zum Thema Werte”. Vor diesem Hintergrund und meiner dazugehörenden ersten Zeichnung von gestern, bin ich überhaupt zu dem heutigen Thema gekommen.

Der Kreis für die Versöhnung lässt sich nicht so leicht rund zeichnen, meine Stiftführung fühlt sich leicht zittrig an. Der Kreis sollte so “richtig schön rund” sein, so hatte ich mir das gedacht; mein Stift dachte anders.

Mir geht es nicht ganz so gut mit meinem Kreis und dem Kreis für die Versöhnung und ich entlade und integriere die neuen Linien. Mir fallen zwei frühere Ereignisse ein, die  im Laufe des weiteren Zeichnens und Integrierens wieder von meiner inneren Bühne gehen. Später kommt einmal eine leise Wehmut auf, ohne einen greifbaren Bezug zu haben, um auch wieder im nächsten Moment zu gehen.

Mir geht es besser.

Allein über Dinge zu schreiben, kann versöhnen.

Dieser Gedanke kommt, als ich eine Linie von links oben nach rechts unten zeichne. Der Weg dieser Linie führt durch den Kreis “Schreiben” und den Kreis “Versöhnung”.

Mir wird bewusst, dass ich mich schon mit Vielem in meinem Leben ausgesöhnt habe. Das versöhnt mich und lässt mich tief durchatmen.

Kurzer Bühnenauftritt

Eine weitere Erinnerung tritt auf meine innere Bühne; bei diesem Thema habe ich mich anscheinend noch nicht ganz mit mir versöhnt, denke ich. Das schaue ich mir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal an.

Neue Elemente

Kleiner Kreis

Ein neuer kleinerer Kreis möchte ins Bild gezeichnet werden und ich denke: „Bei allem Anspruch an Versöhnung, darf der Spaß im Leben nicht fehlen.“ Und ich spüre die Freude in mir hochsteigen und beginne zu lächeln.

Mittelgroßer Kreis

Ein weiterer, größerer Kreis rechts oben folgt:

Wenn ich mich versöhne, kann etwas Neues entstehen. Ich schaue anders in die Welt.

Großer Kreis

Und darauf folgt der ganz große Kreis rechts unten, der durch die beiden Kreise “Versöhnung” und “Das Neue, was entstehen kann” einen Bogen zieht. Ich denke:

Versöhnung ermöglicht es uns, uns wieder mehr verbunden zu fühlen. Mit uns und der Welt. Wir haben wieder mehr Zugang zur Quelle und so verbunden schauen wir anders in die Welt.

Rechteck

In mir taucht die Frage auf: Und wie integriere ich das jetzt in den Artikel? Und ich zeichne das Rechteck, das die meisten Elemente umfasst.

Jetzt wird es bunt

Ich beginne mit der Farbe blau und lasse die Farbe in das Rechteck fließen und denke dabei, dass es ich vielleicht mehr von meinen Erfahrungen erzählen möchte.

Grün ist die zweite Farbe meiner Wahl. Während des Einfärbens denke ich an die gesundheitlichen Aspekte von emotionalem Stress, der unweigerlich entsteht, wenn ich mich noch nicht versöhnt habe. Wie wohltuend und heilsam ist es, wenn der innere Schmerz durch Versöhnung geheilt werden kann und das Wort “Freiheit” eine neue Bedeutung erhält, weil sich das Sosein in der Welt durch die Versöhnung verändert hat.

Gute Freunde

Zwei Gedanken, die mich berührt haben:

Schreiben kann Geborgenheit geben. Einen Text zu finden, der das beschreibt, was ich auch kenne, stellt Verbindung her. Er zeigt mir, dass ich nicht allein bin.

Gute Texte können wie Freunde sein.

Entschlusskraft

Als ich den großen Kreis unten rechts mit verschiedenen Grüntönen etwas fülle, wird mir bewusst, dass ich immer noch Momente habe, in denen ich eher auf das halb leere Glas Wasser schaue. Ich beschließe im gleichen Moment, ab jetzt auch in diesen Momenten auf das halb volle Glas zu schauen. Auf das, was ich habe. Auf das, was gut ist.

Ich kann jederzeit, jeden Moment mich dazu entschließen. Immer wieder neu.

Das Braun möchte erst den großen Kreis umranden und halten. Es steht für meine bisherigen Erfahrungen und meinem Wissen. Ein neuer Impuls lässt die verschiedenen Brauntöne wie als Grundstock in die Fläche unter dem blauen Rechteck fließen, so als ob das Rechteck darauf steht.

Fazit

Eigentlich geht es bei dem Thema Versöhnung um das Neue, was entstehen kann. Um den großen Kreis rechts oben, der weiß geblieben ist. Ich kann jetzt diesem Neuen noch keine Farbe zuordnen und möchte das auch nicht.

Nachschwingen

Manchmal denken wir, es geht um ein bestimmtes Thema und wollen unbedingt weiter in diese Richtung gehen, wollen Aufgaben erledigen, Schritte gehen und wundern uns, warum es diesmal nicht so leicht ist. Dann kann es sich lohnen, einmal genauer hinzuschauen.

Wenn wir uns darauf einlassen, können uns diese Fragestellungen, die das Leben an uns stellt, zu dem führen, was möglicherweise dahinter steht, oder damit verbunden ist. Wie bei einem Zurseite-Schieben eines Vorhangs, kann uns diese Reise eine neue Welt eröffnen und neue Einsichten schenken.

Und ich erinnere mich an den Anfang des Bildes und an meine Fragestellung, die mich zu diesem Bild geführt hat. Ich wollte tiefer in den Wert der Versöhnung schauen, um dann vielleicht freier darüber schreiben zu können.

Ich fühle mich gerade sehr beschenkt und „beseelt“ und lasse das Bild nachschwingen.

Mit Blick auf das Schreiben kam mir der Gedanke, dass es auch eine schöne Idee ist, mir einfach ein paar Werte herauszugreifen und über diese zu schreiben. Vielleicht begleitet mit einer neurographischen Zeichnung.

Ich freue mich schon auf die morgige Zeichnung. Jetzt, in diesem Moment, denke ich, dass ein Neurolotus zu diesem Thema „Texte und Werte“ sehr schön sein könnte, damit die Idee sich weiter entfalten kann.

Foto und Zeichnung: mindwerkk

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